Quevri – die traditionelle Weinbau-Methode Georgiens
Einzigartig ist die Quevri-Methode, nach der man in Georgien schon im Mittelalter Weine kelterte. Dabei füllt man Traubensaft oder zerquetschte Trauben in Tongefäße, sogenannte Quevris, vergräbt sie im Boden und lässt den Wein unterirdisch vergären. Das hat mehrere Vorteile: Der Boden hält die Temperatur konstant, der Wein kann jahrzehntelang ruhen. Durch die bauchige Form der Amphoren findet außerdem eine natürliche Zirkulation statt, was Gärzusätze überflüssig macht. Lauter Bio-Weine also.
Während der sowjetischen Zeit geriet die bewährte Art und Weise des Weinmachens in Vergessenheit, man setzte auf Billigweine. In den letzten Jahren beflügelte eine Auszeichnung der UNESCO die Rückbesinnung auf alte Traditionen: Seit 2013 gehört die Quevri-Methode zum immateriellen Welterbe.
Quevri-Weine schmecken eigenwillig und sehr besonders. Die Art der Weinproduktion ist allerdings auch arbeitsintensiv und erklärungsbedürftig, denn lange Produktionszeiten spiegeln sich in höheren Preisen wider. Schon allein die Herstellung der dünnwandigen Amphoren ist eine hohe Kunst, die in Georgien nur noch zwei Meister beherrschen. So reifen heute 5–15 % der Weine in Amphoren, die anderen erzeugt man auf europäische Art für internationale Märkte. Die Reben sind alle einheimisch, 500 insgesamt hat man gezählt, von denen 38 offiziell für den Weinanbau zugelassen sind. Die bekanntesten, die auch in den Export kommen, sind Rkatsiteli und Saperavi.